Heiligenthal, ehrwürdiger Name für ein anmutiges Dorf vor den Toren Lüneburgs. Ein Name, der davon kündet, dass der ursprünglich Siebelingsborstel genannte Ort einst ein Kloster besessen hat.

Im Jahre 1315 wurde es von weißgekleideten Mönchen des Prämonstratenserordens begründet und so wurde Siebelingsborstel Heiligenthal.

Schon siebzig Jahre später wurde das Kloster in die Stadt Lüneburg verlegt. Die Klostergebäude verfielen und ihre Stätte kennt man nicht mehr. Das Dorf besaß zehn Hausstellen, ein Schulhaus, einen adligen Hof und eine Mühle, vermeldet eine ältere Landesbeschreibung. Der adlige Hof gehört seit 1562 der Familie v. Möller, dessen Wappenbild, eine Lilie, zur Hälfte in das neuere Wappen der Gemeinde übernommen worden ist.

Zum Gut gehört eine kleine Kapelle, die nach ihrer 1975 erfolgten gründlichen Erneuerung wieder dem Gottesdienst gewidmet wird und vielen Brautleuten als romantischer Rahmen für den Eintritt ins Eheleben dient.Der Bach, der am Dorfe vorbeifließt, erweitert sich zu einem Mühlenteich. Über den Damm des Teiches, auf dem Schwanen-, Enten- und Wasserhuhnpaare leben, führt die Straße in das Dorf. Neben dem Mühlenteich liegt die Wassermühle. Ein halber Mühlstein ist das andere Symbol im Wappen der Gemeinde. Die Besitzer der Mühle lassen sich lückenlos bis 1691 zurück nachweisen.

Im Jahre 1929 übernahm die Mühle Paul Zackariat aus Göddenstedt im Kreise Uelzen. 1965 übergab er sie seinem gleichnamigen Sohn, der mit seiner jungen Frau Elfie Burmester aus Hohnstorf an der Elbe auf den Gedanken kam, das bereits 1749 bezeugte Schankrecht wieder aufleben zu lassen.
Man baute eine alte Fachwerkscheune gegenüber der Mühle am Mühlenteich zu einer schmucken Gaststätte um, die seit dem 18. Oktober 1973 als “Wassermühle Heiligenthal" in fast privater Atmosphäre die Gaumen ihrer Gäste mit erlesener Hausmannskost verwöhnt und sich damit weit über die Grenzen Lüneburgs hinaus einen Namen machte.

Dr. Körner - Museumsdirektor Lüneburg
 

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